Augustus mit Adler
Der Kameo ist aus einem Lagenachat mit drei braunen und zwei weißen Schichten geschnitten und nicht, wie bis jetzt angenommen, aus lediglich drei Schichten. Augustus ist als Feldherr dargestellt, mit Lorbeerkranz geschmückt und mit Panzer und Paludamentum (Kriegsmantel) bekleidet. In der erhobenen Rechten hält er einen Stab mit Quersteg, auf dem ein Adler mit weit geöffneten Schwingen und seitlich gewendetem Kopf sitzt, das Herrschafts- und Machtsymbol par excellence. Das Attribut ist kein Zepter, sondern ein Feldzeichen - der Legionsadler (aquila). Man nimmt an, dass der Kameo sich auf die Wiedergewinnung der an die Parther verlorenen Feldzeichen im Jahre 20 v. Chr. bezieht.
Der Kameo ist mittig auf dem Lotharkreuz platziert, einem Vortragekreuz, das von Kaiser Otto III. um 990 gestiftet wurde. Der Name des Kreuzes ist auf die Umschrift des kleinen, aus Bergkristall gefertigten Intaglios zurückzuführen, der im unteren Teil des Kreuzes angebracht ist. Er zeigt ein Herrscherbild mit einer spiegelverkehrten Inschrift: +XPE ADIVVA HLOTHARIVM REG(em) (Christus, hilf König Lothar!).
Das 50 cm hohe, 38,5 cm breite und 2,3 cm tiefe Lotharkreuz hat einen Eichenholzkern, der auf der Vorderseite mit Goldblech belegt und mit 102 Edelsteinen und 35 Perlen besetzt ist. In die schlichte Rückseite aus vergoldetem Silberblech ist ein Kruzifix eingraviert. Trotz des hohen Wertes und des Risikos einer Beschädigung wird das Lotharkreuz an hohen Festtagen noch immer in der Liturgie verwendet.
Daten
Material: Lagenachat mit fünf Schichten
Maße: 8,4 × 7,7 cm
Leihgeber des Nachschnitts: Museum Zitadelle Jülich
Datierung des Originals: 2. Hälfte 1. Jh. v. Chr. bis 1. Hälfte 1. Jh. n. Chr.
Aufbewahrungsort des Originals: Domschatzkammer Aachen

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