
Scrollen
Römerbaustelle Aliso
Hauptlager 2.0
Mit dem Bau des LWL-Römermuseums war auch die Idee geboren, Teile des römischen Hauptlagers im Außengelände zu rekonstruieren. Jetzt ist die Idee als "Römerbaustelle Aliso" unmittelbar hinter dem Museum Realität geworden. Nach über vier Jahren Bauzeit konnte 2016 das erste Gebäude wieder aufgebaut werden. Ein Teil der Holz-Erde-Mauer und das Westtor des römischen Hauptlagers geben einen Eindruck von der imposanten Bauweise der Antike.
2022: Wachhaus am Westtor
In Planung
2013 trat bei Ausgrabungen der LWL-Archäologie für Westfalen am Westtor ein bisher unbekannter Gebäudetypus zutage: Eine ca. 13 mal sechs Meter große Halle und ihr vorgelagert einen dazu quer verlaufenden Vorraum von drei mal neun Metern Größe. Aufgrund der Lage des Gebäudes innerhalb des römischen Hauptlagers gehen die Archäolog:innen von einem Wachhaus aus.
Das Torgebäude befand sich an der Außengrenze des Lagers. Hier wurden vermutlich die angelieferten Waren kontrolliert und aufgelistet sowie Personenkontrollen durchgeführt. Im großen hallenartigen Anbau bewahrten die Legionäre möglichwerweise ihre Geschütze auf, die für die Verteidigung des Lagers notwendig waren. Wahrscheinlich war auch die Mannschaft, die Dienst auf der Mauer hatte, hier untergebracht. So musste sie im Verteidigungsfall mit diesen Waffen nur kurze Wege zurücklegen.
Anlässlich der Landesausstellung 2022 soll das Wachhaus in Haltern 1:1 rekonstruiert und vollständig eingerichtet werden.
Westtor und Teile der Holz-Erde-Mauer
Vom archäologischen Befund zur 1:1 Rekonstruktion
2012 begannen die Planungen für den ersten Bauabschnitt, einen Teil der Holz-Erde-Mauer mit vorgelagerten Spitzgräben und dem Westtor des römischen Hauptlagers.
Dabei haben Archäolog:innen, Architekt:innen und Bauforscher:innen den Grabungsbefund intensiv studiert, diskutiert und schließlich 1:1 rekonstruiert. Jeder Pfosten des Westtores steht heute exakt dort, wo Archäolog:innen Spuren der einstigen Pfosten im Boden nachweisen konnten. Teile der anschließenden Holz-Erde-Mauer mit ihren vorgelagerten Spitzgräben wurden ebenfalls exakt dort rekonstruiert, wo die römischen Soldaten sie zu Augustus' Zeiten angelegt haben.
Im einem zweiten Bauabschnitt kommen Innenbauten hinzu. Als archäologische Baustelle werden sie mit historischen Handwerkstechniken und den in römischer Zeit verwendeten Materialien und Werkzeugen neu errichtet.
Von der Ausgrabung zur Rekonstruktion
156
Meter ist die Holz-Erde-Mauer lang
8
Meter sind die Tortürme hoch
500
Kilogramm wiegt ein Torflügel
256
Kubikmeter Eichenholz verbaut
14000
geschmiedete Eisennägel eingeschlagen
4200
Holznägel verwendet